Technik | Unterhaltungselektronik, Mobile und Haushaltsgeräte

LG V50 ThinQ (Foto: LG)

​Faltbare Handys, Venenscanner und mehr

Mobile World Congress 2019

Beim diesjährigen Mobile World Congress stand neben 5G vor allem eine Innovation im Fokus: Sowohl Samsung als auch Huawei stellten dort oder kurz zuvor ihre ersten faltbaren Smartphones vor. Dadurch ging fast unter, dass auch zahlreiche andere Hersteller neuartige Features und Geräte im Gepäck hatten.

Das Samsung Galaxy Fold und das Huawei Mate X zogen nicht umsonst die Aufmerksamkeit auf sich, lassen sie sich doch bei Bedarf auseinanderbiegen bzw. -klappen und im Prinzip in ein Tablet mit 7,3 (Galaxy Fold) oder 8 Zoll (Mate X) Bildschirmdiagonale verwandeln. Obwohl die Technik ähnlich klingt, sind die Ansätze durchaus unterschiedlich: Samsung verwendet für den reinen Smartphone-Einsatz ein zusätzliches 4,6-Zoll-Display auf dem Cover, weshalb der große Hauptbildschirm normalerweise geschützt in der Innenseite des Geräts verweilt. Das Huawei Mate X nutzt dagegen als Smartphone einfach eine Hälfte des großen Screens und kommt so auf 6,6 Zoll Bildschirmdiagonale. Beide Geräte, die durchaus den Weg in die Zukunft weisen dürften, sind noch nichts für den kleinen Geldbeutel, da sie mehr als doppelt so viel wie aktuelle High-End-Android-Smartphones kosten. Wie interessant die Technik auch für andere ist, demonstrierte TCL (bekannte Marken: Alcatel/Blackberry), das unter dem Namen DragonFlinge gleich fünf Prototypen entsprechender Smartphones mit AMOLED-Displays zeigte, die alle ein unterschiedliches Faltkonzept verfolgen. Erste Geräte sollen 2020 in den Handel kommen.

Huawei Mate X
Huawei Mate X (Fotos: Huawei)
Samsung Galaxy Fold
Samsung Galaxy Fold (Fotos: Samsung)

LG geht mit dem V50 ThinQ (Bild ganz oben) einen eigenen Weg, bei dem das Smartphone auf Wunsch durch einen in einer speziellen Schutzhülle integrierten zweiten Bildschirm ergänzt wird. Dieser lässt sich unabhängig vom anderen Display verwenden, um beispielsweise gleichzeitig einen Film zu schauen sowie Nachrichten zu schreiben und hat zahlreiche weitere Anwendungszwecke. In angepassten Spielen kann er beispielsweise als Controller-Ersatz dienen. Da das V50 ThinQ auch LGs erstes 5G-Smartphone ist, ist der Marktstart im noch nicht mit dem Mobilfunkstandard versorgten Deutschland ungewiss – eventuell sehen wir hierzulande erst einen potentiellen Nachfolger. Relativ sicher kommt dagegen das LG G8 ThinQ, das sich optional über Luftgesten bedienen lässt und über einen Venenscanner verfügt, der Nutzer anhand ihrer Blutgefäße sehr sicher identifiziert. Sony kontert die Konkurrenz beim Xperia 1 mit einem ungewöhnlichen 21:9-Bildformat inklusive 4K-Auflösung und HDR-Unterstützung, das für echtes Kinofeeling sorgen soll und die parallele Nutzung zweier Apps erleichtert.

Hohe Kapazitäten

Bislang gibt es zwar schon einige Smartphones, die microSD mit Speicherkapazitäten über 1 TB nutzen können, entsprechende Karten sind abseits plumper Fälschungen allerdings nicht erhältlich. Sowohl SanDisk als auch Micron wollen dies demnächst mit eigenen Produkten wie der SanDisk Extreme 1TB microSD ändern. Das Energizer Power Max P18K Pop-Smartphone möchte dagegen mit einem 18.000-mAH-Akku das Problem der Stromversorgung lösen. Das Gerät ist im Gegenzug allerdings 18 mm dick und fast 500 Gramm schwer und passt deshalb in keine Hosentasche.

Das Nubia Alpha soll als „Wearable Phone" gleich eine ganze neue Hardware-Kategorie etablieren: Es wird wie eine Smartwatch ums Handgelenk geschnallt, lässt sich aber wie ein normales Smartphone nutzen. Möglich wird dies durch ein 4 Zoll großes flexibles Display, eSIM-Unterstützung und eine eingebaute 5-Megapixel-Kamera. Die israelische Firma Third-I zeigte eine Lösung für die sichere Verwendung von Handys in der Öffentlichkeit. Ihre Handyhülle bietet eine zusätzliche Kamera an der Oberseite, die das Geschehen auf der Straße auf einem Teil des Smartphone-Bildschirms einblendet. Dies soll nicht nur verhindern, dass Smartphone-Besitzer gegen Laternen laufen, sondern auch die Nutzung von Augmented Reality-Anwendungen erleichtern, da die Mobiltelefone dabei anders als jetzt in der üblichen Position verweilen könnten. Microsoft bleibt derweil weiter Vorreiter bei der Mixed Reality: Das Hololens 2-Headset hat ein deutlich größeres Sichtfeld als der Vorgänger, in dem virtuelle 3D-Objekte angezeigt und manipuliert werden können. Es lässt sich zudem wesentlich angenehmer tragen und erlaubt es, die eigenen Hände wie aus der Realität gewohnt einzusetzen. Das Lernen komplizierter Gesten entfällt. Microsoft richtet sich mit dem Headset derzeit nicht an Endkonsumenten, sondern an Unternehmen.