Technik | Unterhaltungselektronik, Mobile und Haushaltsgeräte

Das Samsung Galafy Fold

Die neuen Bildschirmvarianten: Falten vs. Dual Screen

Ein Smartphone, dessen Display sich bei Bedarf einfach zu Tabletgröße auffalten lässt, klingt durchaus nach einer interessanten Idee. Mittlerweile ist ein erstes solches Gerät auf dem Markt: Trotz technischer Anlaufschwierigkeiten konnte Samsung mit dem Galaxy Fold den direkten Konkurrenten Huawei Mate X doch noch ausstechen. LG beteiligt sich an diesem Wettrennen bewusst nicht und setzt lieber auf einen zweiten Bildschirm, durch den Kunden einige Vorteile der Faltsmartphones auf einem ansonsten eher klassischen Gerät genießen.

Diese Vorgehensweise leuchtet schnell ein, wenn man mit den aktuellen Preisen für die neue Technologie konfrontiert wird: Sowohl das Galaxy Fold als auch das Huawei Mate X sind hier vom Massenmarkt noch weit entfernt. Zudem kämpf(t)en selbst Hersteller wie Samsung (und anscheinend auch Huawei) mit einigen lästigen Kinderkrankheiten, die bei Innovationen durchaus vorkommen können. LG legt seinem G8X ThinQ deshalb eine Klapphülle bei, in der das 6,4-Zoll-Display des Smartphones schlicht noch einmal eingebaut ist. Sobald das Handy in deren USB-Anschluss gesteckt wird, lässt sich der zweite Bildschirm parallel verwenden. Dadurch wird wie auch bei den Faltgeräten das Multitasking bedeutend erleichtert, indem auf den Displays bzw. beim Falten in verschiedenen Bildschirmbereichen unterschiedliche Inhalte angezeigt werden. So könnte man beispielsweise auf der einen Seite eine Firmenwebseite öffnen und auf der anderen in Google Maps nach den Anfahrtsinformationen suchen. Die zusätzlichen Displayflächen lassen sich ebenso zum Tastaturersatz oder provisorischen Gamepad umfunktionieren. Falthandys können einen weiteren Vorteil ausspielen: Nur hier werden Inhalte wie beispielsweise Videos optional auf der ganzen verfügbaren Bildschirmfläche wiedergegeben, ohne dass Scharniere oder Aussparungen den Genuss stören.

Microsoft setzt bei seinem unerwarteten Wiedereinstieg in den Smartphone-Markt dennoch auf eine Scharnierlösung, die zwei 5,6-Zoll-Displays verbindet. Das kürzlich als Prototyp präsentierte Surface Duo läuft dabei mit einem Android-Betriebssystem und soll nicht vor Ende nächsten Jahres in den Handel kommen. Dann kann man auch mit dem Klapp-Tablet Surface Neo rechnen, das gleich zwei 9-Zoll-Bildschirme miteinander kombiniert. Derweil arbeiten sowohl Lenovo/Motorola als auch Xiaomi an eigenen Smartphones mit Falttechnologie – offizielle Informationen sind aber derzeit Mangelware. Insider gehen allerdings davon aus, dass ein faltbares Motorola Razr noch im Dezember vorgestellt wird.