JBL Flip 4 – Test zum wasserdichten Bluetooth-Lautsprecher
Der JBL Flip 4 ist ein kleines Sound-Wunder für daheim oder unterwegs und besitzt zahlreiche Features. Die expert-Fans Chantal und Tobi sowie der Technik-Experte Peter von Mobi-Test.de haben den Lautsprecher genau unter die Lupe genommen.
Test von Peter:
JBL steht für Spaß und guten Sound. Daher sind meine Erwartungen schon sehr hoch und ich bin gespannt, was die Neuauflage so draufhat. Mein Dank geht an expert, die mir ein knallblaues Modell des Flip 4 für den Test leihweise zur Verfügung gestellt haben.
Getestet wird sehr praxisnah. Ich lade den Lautsprecher auf, verbinde ihn per Bluetooth mit meinem Smartphone und stelle ihn bei mir im Wohnzimmer auf ein Sideboard. Naja und dann höre ich halt Musik. Stundenlang. Bis der Akku schlapp macht. Auf Google Play Music habe ich eine eigene Playlist mit zahlreichen Titeln quer durch alle Musikrichtungen. Dazu von der App "Audio Test Tone Generator" diverse Testtöne auf verschiedenen Frequenzen, um zu hören, ob eine Box wirklich Bass unterhalb von 100 Hz zu Gehör bringen kann.
Verarbeitung und Ausstattung:
In der Verpackung befindet sich zum einen der JBL Flip 4 nebst einem Micro-USB-Ladekabel, einer Trageschlaufe und einer Kurzanleitung. Erstaunlicherweise fehlt ein 3,5 mm Audiokabel. In dieser Preisklasse eigentlich ein absolutes Fail. Das gilt auch für die Anleitung. Das Faltblatt ist derart klein geschrieben und zu allem Übel noch in mehreren Sprachen in einem Absatz, dass es glatt als Sehtest durchgehen würde und alles andere als übersichtlich ist.
Google Now und Siri sind über den Lautsprecher ebenfalls direkt integriert. Wasserdicht ist er auch. Nicht nur spritzwassergeschützt, sondern dank IPX7 so richtig wasserdicht, so dass man ihn auch mit ins Wasser nehmen kann. Und mit JBL Connect+ kann man bis zu 100 JBL Lautsprecher miteinander koppeln. Durch die eingebaute Freisprecheinrichtung kann man mit dem Flip 4 sogar telefonieren. Mir fehlt aber eine aptX Unterstützung und NFC.
Da der Lautsprecher eine Röhrenform hat, gibt eigentlich kein richtiges unten und oben. Auch die Aufstellung ist nicht direkt ersichtlich. Das Logo nach vorne erklärt sich ja noch. Dann rollt man ihn ein Stück nach hinten, bis er liegen bleibt. Sehr stabil ist das nicht und so tanzt der Speaker bei hohen Pegeln auch gerne mal herum.
An der oberen Seite befinden sich die vier primären Tasten zur Steuerung der Box. Das wäre zum einen die Bluetooth-Taste, je eine Taste für lauter und leiser und noch die Play/ Pause-Taste. Rückseitig dann noch die Power-Taste, die gleichzeitig auch als LED fungiert, fünf weiße LEDs für den Akkustand und die Connect+ Taste. Sie alle bieten einen guten Druckpunkt und sind auch blind ertastbar.
Unter einer Abdeckung liegen die Micro-USB-Buchse und die Line-In-Buchse. Im Inneren werkeln zwei 40 mm Treiber mit jeweils 8W und zu beiden Seiten die für JBL Flip und Charge typischen offenen Passivmembranen, die optisch ansprechend im Takt schwingen und einen Mörderbass vorgaukeln. Ist halt was fürs Auge und ziemlich ungeschützt, was bei einem unglücklichen Sturz durchaus zu Schäden führen kann.
Der JBL Flip 4 kommt knallig daher. Zumindest in blau. (Erhältlich ist der JBL Flip 4 in den Farben Schwarz, Blau, Grau, Rot, Türkis und Weiß.) Mit dem robusten Stoffbezug fasst er sich einfach grandios an. Man nimmt ihm ab, dass er was aushält. Die beiden Enden sind mit dicken gummierten Kappen versehen, die nicht wenig für das robuste Äußere verantwortlich sind. Kurzum: der JBL Flip 4 ist stylisch und ein echtes Lifestyleprodukt. Damit kann man sich am See problemlos sehen lassen, den Lautsprecher lässig mit dem Trageriemen am Rucksack befestigt. Die Verarbeitung ist absolut top, was in dieser Preisklasse aber Voraussetzung ist.
Der Akku ist mit seinen 3000 mAh soll bis zu 12 Stunden durchhalten. In der Realität kam ich bei einer Bluetooth-Verbindung und Zimmerlautstärke auf gute 13 Stunden, also etwas über der Werksangabe. Merke: Je lauter, desto kürzer hält der Akku. Geht der Akku zur Neige, wird dieses durch eine rot blinkende LED und einer Tonfolge zur Kenntnis gebracht. Beim Laden leuchtet die LED dauerhaft rot. Geladen wird der Akku über ein herkömmliches, im Lieferumfang enthaltenes Micro-USB-Kabel. Ein Netzteil fehlt aber. Und während des Ladens kann mit der Box weiter Musik gehört werden.
Verbindung und Bedienung:
Wie eigentlich bei allen Bluetooth-Lautsprechern ertönt auch beim JBL Flip 4 beim Einschalten eine Tonfolge. Allerdings übertreibt es die JBL hierbei. Morgens direkt nach den Augen aufmachen kurz Musik hören? Nicht mit der JBL. Die Einschaltmusik reißt euch unsanft aus dem Halbschlaf. Selbst, wenn man vorher sehr leise Musik gehört hat, schreit euch die Box beim Einschalten mit voller Lautstärke an.
Direkt nach dem Einschalten ist die Box im Bluetooth-Modus, was durch eine blau blinkende LED signalisiert wird. Bei einer erfolgreichen Verbindung ertönt dann nochmals eine dieser lästigen Tonfolgen und die LED leuchtet dauerhaft blau. Steckt man ein 3,5 mm Klinkenkabel in die Buchse, schaltet die Box direkt um, was aber nicht weiter signalisiert wird.
Die Tasten erklären sich eigentlich von selbst. Die Bluetooth-Taste drückt man, wenn man sich mit einem Smartphone oder Tablet verbinden möchte. Die Lauter- und Leister-Tasten steuern eben dieses, wobei man sie kurz oder auch lange drücken kann. Titel vor oder zurück springen kann man mit der BL Flip 4 nicht. Das muss am Handy geschehen. Die Play/Pause-Taste ist bei der Musikwiedergabe genau dafür zuständig. Kommt ein Anruf rein, dann kann man hierüber das Telefonat annehmen und auch wieder auflegen.
Ist man mit der App JBL Connect (iOS / Android) verbunden, dann kann man diese Taste zur Aktivierung des Sprach-Assistenten Siri oder Google Now umprogammieren. Play/Pause wird dann ebenfalls vom Handy ausgesteuert. Das funktioniert sehr gut. Das Handy liegt im Wohnzimmer und die Box steht zum Beispiel im Schlafzimmer. Jetzt drückt man die Play-Taste, der Sprach-Assistent wird aktiviert und man kann ihn vollquatschen. Über die App lässt sich auch die Firmware des JBL Flip 4 aktualisieren. Ansonsten braucht man diese App nicht. Die Connect+- Taste drückt man, wenn man sich mit weiteren JBL Connect+ fähigen Speakern verbinden will.
Klang:
Kommen wir zum wichtigsten Punkt bei einem Lautsprecher. Wie klingt denn das gute Stück? Richtig gut. Geradezu mitreißend und fetzig. Die Räumlichkeit geht für diese Bauform absolut in Ordnung. Für die Größe kommen aus der Box relativ präzise und trockene Bässe heraus. Die ideale Portion Bumms und verleiht auch Sängern und Sängerinnen das nötige Volumen. Man bildet sich echt ein, dass die schwingenden Membranen an der Seite was bringen.
Ansonsten ist das Klangbild ausgewogen mit einem Hang zu spritzigen Höhen, was aber der Mehrheit der Hörer gefallen wird. Bei Bedarf kann der JBL Flip 4 aber auch laut, wobei das ja immer relativ ist. Um das auszuprobieren, habe ich die Box an einem sonnigen Tag zum Beachvolleyball-Spielen mitgenomen. So im Freien, das ist das bevorzugte Metier der JBL. Hier kann sie sich auch mal bei hohen Lautstärken austoben, was auch noch richtig gut klingt, aber wieder ein Stück weit von der Musik abhängt. Dabei fällt auf, dass der JBL Flip 4 eher elektronische Musik mag, als anspruchsvolle wie Klassik der Jazz. Er ist halt eher Spaßmaschine, denn Klangkünstler.
Im Gegensatz zu vielen anderen von mir getesteten Bluetooth Lautsprechern ist die Freisprechfunktion durchaus brauchbar, da sie eine integrierte Echo- und Geräuschunterdrückung haben soll. Kommt ein Anruf rein, wird die Musikwiedergabe gestoppt und man kann das Telefonat mit der Telefon-Taste annehmen. Man selber wird dabei sehr gut verstanden, auch mit der nötigen Lautstärke und ohne Nebengeräusche. Dasselbe gilt auch für das Gegenüber. Sehr natürlich und gut verständlich.
Fazit:
Würde ich den JBL Flip 4 meinem besten Freund empfehlen? Ja, schon. Wenn er denn die richtige Musik dafür hört. Wer gern Klassik oder andere, eher anspruchsvolle Musik hört, der sollte den Lautsprecher einem direkten Vergleich mit anderen Boxen in dieser Preisklasse unterziehen. Hier bietet sich expert an, die es erlauben, mehrere Lautsprecher mit eigener Musik Probe zu hören. Je elektronischer der Musikgeschmack, desto besser wird einem der JBL Flip 4 gefallen. Mir macht er echt Spaß gemacht und er wäre meine erste Wahl, wenn ich etwas robustes für draußen suche.
Peter ist Betreiber der Website www.mobi-test.de. Der Test zum JBL 4 ist dort ebenfalls erschienen und wurde für den expert Blog leicht gekürzt. Den vollständigen Text finden Sie hier: http://mobi-test.de/allgemein/im-test-der-jbl-flip-4-bluetooth-lautsprecher/